französischer Politiker; Sozialist; EG-Kommissar 1973-1981 und 1985-1988; Außenminister 1981-1984; Botschafter in Indonesien 1966-1969
* 13. April 1920 Paris
† 15. Oktober 2012 Paris
Herkunft
Claude Cheysson wurde am 13. April 1920 als Sohn eines Finanzbeamten in Paris geboren. Über seine Mutter, eine geborene Funck-Brentano, zählen auch die deutschen Romantiker zu seinen Ahnen.
Ausbildung
Ch. besuchte das Collège Stanislas, danach die École polytechnique, an der er Pädagogik studierte. 1943 floh er aus dem besetzten Frankreich und schloss sich der Résistance an. Bei Kriegsende war er Offizier in der 2. Panzerdivision des Generals Leclerc, mit der de Gaulle am 25. Aug. 1944 in Paris einzog. Ch.s älterer Bruder kam 1940 als Kampfflieger ums Leben. Nach Kriegsende studierte er von 1946-48 an der elitären École nationale d'administration (Verwaltungsakademie; ENA).
Wirken
1948 trat Ch. in den diplomatischen Dienst ein und ging noch im gleichen Jahr in UNO-Mission als Beobachter für die Einhaltung des Teilungsbeschlusses der UNO nach Palästina, ein Auftrag, der noch heute seine Einstellung zu den Nahostfragen mitbestimmt. Der UNO-Beschluss wurde nie verwirklicht. Von 1949-52 arbeitete er dann im Generalkommissariat für deutsche und österreichische Angelegenheiten in Bonn. 1952 kam er als Berater des französischen Hohen Kommissars nach Saigon/Südvietnam. Das Desaster von Dien Bien Phu beendete auch ...